Im Rahmen des Biogasperspektivenprojektes konnten für 15 Biogasanlagen Berechnungen zur Wirtschaftlichkeit von vielversprechenden Weiterentwicklungsmöglichkeiten durchgeführt werden. Während für einige der Biogasanlagen die EEG-Vergütung in den nächsten Jahren ausläuft und die Frage nach einer alternativen Vermarktung abseits des EEG im Raum steht, haben andere Anlagen noch bis zu 10 Jahre Vergütungsanspruch und es stellt sich eher die Frage nach einer Weiterentwicklung der Abwärmenutzung oder der Flexibilisierung. So konnte neben den vielversprechenden Varianten der Biogasaufbereitung oder der Eigenstromnutzung an einigen Biogasanlagen auch die Sinnhaftigkeit der Flexibilisierung an einer Biogasanlage nachgewiesen werden.

Für die Biogasanlage der Agrar-Milch e.G. Frohndorf stellte sich in den Berechnungen die Biogasaufbereitung in Kombination mit einer Tankstelle als Alternative zur EEG-Vergütung heraus. Durch die Zusammenarbeit mit der Ohra-Energie, welche die Tankstelle in Zukunft betreiben will, und eine Ausschreibung mit Bietergesprächen rund um die Investition in die Aufbereitungsanlage mit Tankstelle, konnten die Berechnungen weiter vertieft werden. Die finale Entscheidung zur Umsetzung der Biogasaufbereitungsanlage mit Tankstelle soll in den nächsten Wochen fallen, wobei die Zeichen auf Umsetzung des Projektes stehen.

Durch eine Energieeffizienzmessung des Ingenieurbüro für Energiewirtschaft (IfE), welches ebenfalls als Projektpartner im Biogasperspektivenprojekt beteiligt ist, konnte über eine Langzeitmessung der Stromverbraucher der beiden Biogasanlagen der AGN Agrargesellschaft mbH Neunheilingen über ein Jahr festgestellt werden, dass deutliches Optimierungspotenzial bei den Laufzeiten der einzelnen Stromverbraucher besteht, um so die Energiekosten spürbar zu senken. Nach der Messung soll jetzt geprüft werden, ob im Rahmen der Bafa-Förderung ein Austausch der Rührwerke und eines Fermenterdaches umgesetzt werden kann.  Zwei weitere Energieeffizienzmessungen durch das IfE werden aktuell für die Biogasanlagen in Großaga und Frauenprießnitz vorbereitet.

In den kommenden Monaten werden zudem Seminare stattfinden, um den einzelnen interessierten Betreibern zum Beispiel Informationen zu den Vor- und Nachteilen der Biogasaufbereitung oder der bereits im nächsten Jahr verpflichtend zu errichtenden Umwallung an die Hand zu geben.