Nach Angaben des DBFZ in seiner in 2019 veröffentlichten Studie „Effiziente Mikrobiomethanaufbereitungsanlagen“ haben Biogasanlagen das theoretische Potenzial im Jahr 2030 35 Mrd. m³ Biomethan zu erzeugen und damit fast 40 % des heutigen Erdgasverbrauchs in Deutschland zu decken. Dabei werden sämtliche Substrat von Energiepflanzen, über tierische Exkremente bis hin zu Stroh, Bioabfällen, industriellen, organischen Abfällen und Grünschnitt mit einbezogen. Zudem müssten alle Biogasanlagen über eine Biogasaufbereitungsanlage verfügen, um das Biogas auf Erdgasqualität aufreinigen zu können.

Da allerdings nicht an allen Biogasanlagen eine Biogasaufbereitung wirtschafltich zu betreiben ist, weil die Anlagen zu weit vom Gasnetz entfernt liegen oder zu wenig Biogas zur Verfügung stellen können, und zudem ein Teil des Biomassepotenzials bereits anderweitig genutzt wird, ist das realistisch erschließbare Potenzial bei etwa 9 bis 11,8 Mrd. Kubikmetern Biomethan. Mit dieser Energiemenge lassen sich trotzdem noch ca. 10 bis 13 % des Gasverbrauchs in Deutschland decken. Gerade in den Sektoren Wärme und Verkehr könnte Biomethan damit einen essentiellen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele leisten.

Biomethan kann einen großen Beitrag zum Klimaschutz leisten und sollte deshalb gefördert werden. Durch das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG), welches ab dem 01. November 2020 gilt und die Rahmenbedingungen des Biomethaneinsatzes im Wärmemarkt verbessert, und die ab 2021 gültige CO2-Steuer erhält die Biomethanproduktion bereits Rückenwind. Werden zusätzlich Investitionen in Biogasaufbereitungstechnik gefördert, dann könnte Biogas schon in absehbarer Zeit eine wesentliche Säule beim Klimaschutz in Deutschland darstellen.