Die erneuerbaren Energien hatten in den ersten drei Quartalen des Jahres 2020 einen Anteil an der Stromproduktion von 48%. Das zeigen vorläufige Berechnungen des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschalt (BDEW) in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung in Baden-Württemberg (ZSW).

Allerdings ist der steigende Anteil der erneuerbaren Energien am deutschen Strommix nicht allein auf den Ausbau derselben und das windreiche erste Quartal sowie den sonnenreichen Sommer zurückzuführen. Der Stromverbrauch lag in den ersten drei Quartalen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7% niedriger. Der geringere Verbrauch führt automatisch zu einem höheren Anteil der erneuerbaren Energien, da deren Stromeinspeisung Vorrang hat vor allen anderen Energieträgern.

Bis zu einem gesetzlich mindestens angestrebten Anteil von 65% der erneuerbaren Energien am deutschen Strommix im Jahr 2030 ist es aber noch ein weiter Weg. Steigt der Stromverbrauch nach Corona wieder stärker an und kommen noch weitere Verbraucher wie der Straßenverkehr mit vermehrter E-Mobilität oder Wasserstoffelektrolyseure hinzu, dann muss der Ausbau deutlich ambitionierter fortgesetzt werden, als das in den letzen drei Jahren betrieben wurde, um das Ziel von 65% im Jahr 2030 zu erreichen. Ein erster wichtiger Schritt ist die Novellierung des EEG mit dem EEG 2021, um neue Anreize für den Ausbau der erneuerbaren Energien zu setzen.

Insgesamt wurden im Jahr 2020 in den ersten drei Quartalen 414 Milliarden Kilowattstunden erzeugt. Davon stammen 192 Milliarden Kilowattstunden aus dem Bereich der erneuerbaren Energien. Gut 37 Milliarden Kilowattstunden konnten die Biomasse-Energieträgern zur Gesamtstromproduktion beitragen.